Mattatias

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Mattatias („Gabe Gottes“; auch Matthias, hebr.: מתתיהו בן יוחנן הכהן, Mattitjahu ben Joḥanan; † 166 v. Chr., beigesetzt in Modeïn) war ein jüdischer Priester und Widerstandskämpfer aus aaronitischem Priestergeschlecht, Vater des Judas Makkabäus und Stammvater der hasmonäischen Dynastie in Judäa.

Herkunft

Mattatias stammt aus dem aaronitischen Priestergeschlecht Jojarib. Sein Stammbaum wird in 1. Makkabäer 2 und bei Josephus angegeben: Sohn des Johannes, des Sohnes Simons, aus dem Haus Hasmonäus. Daher die Bezeichnung Hasmonäer für ihn und seine Nachkommen.[1] Seine Söhne sind Johannes Gaddi, Simon Tassi, Judas Makkabäus, Eleasar Awaran und Jonatan Apphus. Die Bedeutung der aramäisch klingenden Beinamen seiner Söhne ist nicht ganz geklärt.

Beginn der Erhebung

Ursache der Erhebung war das Religionsedikt des Seleukidenkönigs Antiochos IV., der den Juden die Ausübung ihrer Religion verbieten wollte und sie dazu zwingen wollte, durch öffentliches Opfer für die heidnischen Götter ihrem Glauben demonstrativ abzuschwören. Zu jener Zeit lebte Mattatias mit seinen Söhnen in der kleinen Stadt Modeïn in der Nähe von Jerusalem, wohin schließlich auch ein Abgesandter des Antiochos kam und die Einwohner aufforderte, auf einem Altar den Göttern zu opfern und zu räuchern. Mattatias und seine Söhne weigerten sich jedoch standhaft.

Als ein im Glauben weniger fester Jude auf dem Altar opfern wollte, wurde Mattatias von „frommem Eifer“ bzw. „heiligem Zorn“ erfasst: Er tötete den Opferwilligen und zerstörte den Altar, während seine Söhne den Abgesandten des Antiochos niedermachten.

Diese Tat wird in 1 Makk 2,26 EU ausdrücklich mit der Handlung des Pinhas verglichen, der in „frommem Eifer“ einem anderen Israeliten, der sich mit einer „fremdblütigen“ Frau eingelassen hatte, in dessen Zelt folgte und beide mit einem Speer durchbohrte. Es war eben jener Pinhas und jener Eifer, der zum Vorbild der später als Zeloten bekannten Eiferer wurde.

Partisanenkrieg und Tod

Nachdem das blutige Werk vollbracht war, rief Mattatias: Wer immer voll Eifer eintritt für das Gesetz und den Bund halten will, der folge mir nach! Er zog darauf mit seinen Söhnen und vielen Gleichgesinnten in die Berge, wo er einen Partisanenkrieg begann.

Er überfiel und vernichtete kleinere Truppenteile, wich größeren aber aus, zerstörte in den umliegenden Städten die heidnischen Altäre und Tempel und beschnitt Knaben, bei denen aus Angst vor seleukidischer Repression die Beschneidung bis dahin unterblieben war.

Bald wurde er jedoch krank. Vor seinem Tod im Jahr 166 v. Chr. bestimmte er seinen Sohn Simon zum politischen und seinen Sohn Judas Makkabäus zum militärischen Führer der Aufständischen. Er wurde in Modeïn beerdigt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Flavius Josephus: Jüdischer Krieg (DjVu) auf Wikisource. Übersetzt von Philipp Kohout. Quirin Haslingers Verlag, Linz 1901, S. 20
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