Löwenmenschen

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Der Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel
Hohlenstein-Stadel, Eingang von innen

Löwenmenschen gab es bereits auf der planetarischen Entwicklungsstufe des alten Mondes, der unserer Erdentwicklung vorangegangen ist. Sie bildeten eine der drei Hauptgattungen der dort beheimateten Tiermenschen, die sich als oberstes Naturreich auf dem alten Mond nach dessen Abtrennung von der damaligen Sonne entwickelt hatten. Ihre Urbilder hatten sie in den Löwengeistern, den engelartigen Gruppenseelen, die mit der Sonne hinausgegangen waren.

Auch während der Erdentwicklung traten wieder Löwenmenschen hervor. Sie gingen aus einer der vier großen Gruppenseeleen der lemurischen und frühen atlantischen Zeit hervor, die durch die vier Sphinxtiere repräsentiert werden. Sie hatten ein stark entwickeltes Rhythmisches System und aus ihnen ist als Folge der Geschlechtertrennung der physische Leib der Frau hervorgegangen. Der männliche Leib ist hingegen aus den Stiermenschen hervorgegangen.

Löwenmensch und Herz

Herz und Blutkreislauf waren bei den Löwenmenschen besonders gut entwickelt (Lit.: GA 104a, S. 77). Das physische Herz ist als Verdichtung aus dem ätherischen Löwenkopf entstanden.

"Alles dasjenige, was im Menschen veranlagt wird durch den ätherischen Leib — bitte das zu beachten —, das nennt man in der Mysteriensprache, der sich auch der Apokalyptiker bedient, einen «Kopf» oder ein Haupt, weil es eine solche typische Hauptgestalt wie den Löwenkopf hervorruft, wenn man es hellseherisch sieht. Daran müssen wirken die ätherischen Kräfte. Wenn wir die atlantische Entwickelung verfolgen, so war da der Ätherleib noch außerhalb des Kopfes. Das, was vom Ätherischen aus im Menschen veranlagt wird, nennt man in der Sprache der apokalyptischen Mysterien «Kopf». Damit meint man also das, was dem hellseherischen Blick vorzugsweise als Kopf erscheint. Dasjenige aber, was physisch im Menschen bewirkt wird durch irgendein Glied des Ätherleibes, das nennt man ein «Horn». Ein «Horn» ist in der Sprache der Mysterien also eine sehr geheimnisvolle Sache. Dasjenige, was zum Beispiel im Menschen physisch bewirkt worden ist dadurch, daß er einmal durchgegangen ist durch diejenige Rasse der atlantischen Zeit, in welcher typisch der Löwe als Gruppenseele da war, das nennt man ein Hörn. Also das Physische, das von irgendeinem Glied des Ätherleibes herkommt, nennt man ein «Horn». Ein Horn ist zum Beispiel das Organ, welches der äußere physische Ausdruck für irgend etwas Ätherisches ist.

Alle physischen Organe des Menschen sind eigentlich verdichtete Ätherorgane, sind aus dem verdichteten Ätherleib hervorgegangen. Betrachten wir das menschliche Herz. Es ist heute ein physisches Organ, aber es ist aus einem Ätherorgan heraus verdichtet. Dieses heutige menschliche Herz hat seine Anlage erhalten damals, als der Mensch durch die Gruppenseelenhaftigkeit hindurchgegangen ist, die mit dem Löwen bezeichnet wird. Also ist das Herz das «Horn» des Löwenkopfes, denn als der Ätherleib so weit war, daß der Mensch erschien mit der Gruppenseele, die im Löwenkopf symbolisiert wird, da hat sich die Anlage gebildet, die später das physische Herz wurde. Aus dieser Anlage des Löwenmenschen entstand die heutige menschliche physische Herzanlage." (Lit.: GA 104, S. 188f)

Löwenmensch und weibliches Geschlecht

Die Löwenmenschen hatten einen starken männlichen Ätherleib, der genügend Kraft hatte, den physischen Leib selbst ohne äußere Anregung zu befruchten. Es war eine unmittelbare Befruchtung aus dem Geistigen, ohne die Mithilfe eines anderen Wesens. Aus ihnen ging das weibliche Geschlecht hervor.

"Wer noch mehr in die Dinge hinein hätte schauen können, der hätte die Erfahrung machen können, daß diese Löwennaturen, die erinnerten an das, was wir heute in ganz anderer Weise an dem Löwenleib sehen, eine besondere Anziehungskraft bildeten für die männlichen Gestalten der Ätherleiber. Diese fühlten sich besonders hingezogen zu diesen Löwenmenschen, so daß dies Wesen waren, die äußerlich einen Löwenleib hatten, innerlich aber einen männlichen Ätherleib. Es war ein mächtiges Ätherwesen mit männlichem Charakter, und ein kleiner Teil dieses Ätherwesens verdichtete sich zu dem physischen Löwenleib. Der physische Leib war förmlich der Kometenkern, während der Ätherleib den Kometenschweif bildete, der der eigentliche Schöpfer des Kernes war." (Lit.: GA 107, S. 78)

"Die Menschen, bei denen der Ätherleib am meisten ausgebildet ist, das sind die aggressiven Menschen, die Kraftnaturen, die Löwenmenschen." (Lit.: GA 104a, S. 77)

"Verfolgen Sie die Menschen immer weiter zurück, bis zu der Zeit, als noch keine [Anm.: geschlechtliche] Fortpflanzung möglich war, so müssen wir also sagen: Es verwandelt sich der äußere physische Frauenleib in etwas, was löwenartig war, während der Männerleib stierartig war. Solche Dinge müssen nur in heiligem, ernstem Sinne genommen werden, wenn wir sie im richtigen Sinne verstehen wollen. Es würde denjenigen, die die Anatomie des Menschen studiert haben, leicht werden, die anatomischen Verschiedenheiten des physischen Leibes von Mann und Weib abzuleiten von diesen Naturen des Löwen und des Stieres." (Lit.: GA 107, S. 80)

"Sie sehen, wenn Sie manche Bücher aufschlagen mit Bildern, die noch im 18. Jahrhundert verbreitet waren - die waren verbreitet, um die Menschen auf dasjenige aufmerksam zu machen, was nicht in Verstandesbegriffen zu fassen ist —, Sie sehen da ein immerwiederkehrendes Bild, das ist das, daß Sie einen Mann dargestellt finden mit einem Stierkopf und eine Frau dargestellt finden mit einem Löwenkopf. Es stehen nebeneinander der Mann mit dem Stierkopf und die Frau mit dem Löwenkopf. Zunächst ist die Sache für denjenigen, der die Sache nicht durchschaut, schockierend. Aber es ist ja wirklich so, daß wir Menschen eigentlich so konstituiert sind, daß wir formhaft am allervollkommensten sind in unserem physischen Leib. Da sind wir eigentlich Menschen. Der physische Leib ist ja, wie Sie in meiner «Geheimwissenschaft» dargestellt finden, derjenige, der auf die ältesten Anlagen zurückgeht; er ist das Vollkommenste. Des Menschen Ätherleib ist so geformt wie der physische Leib. Könnte man den physischen Leib wegnehmen von dem Ätherleib, würde er nur mehr sich anpassen dem Astralleib, dann würde dieser Ätherleib wahrscheinlich zum Verdruß sehr vieler Menschen eine Tierform annehmen, denn dann wird er der Ausdruck des Emotionellen, des Leidenschaftlichen. Er ist in der verschiedensten Weise gestaltet bei verschiedenen Menschen.

Wenn man den männlichen Kopf, den Ätherkopf, betrachtet als Ausdruck desjenigen, was in der emotioneilen Natur lebt, so hat man schon als Typus, als Durchschnitt, etwas Stierhaftes im männlichen Kopf. Im Frauenkopf, sobald man den Ätherkopf betrachtet, hat man etwas Löwenhaftes. Das sind Durchschnittsformen. Man kann das auch moralisch empfinden, wenn man sich einläßt auf das, was die Frauennatur umfaßt, wie sie Typus ist des Löwenhaften. Man kann den Stier beim Mann fühlen und den Löwen bei der Frau fühlen.

Das sind Dinge, die scheinen bloß bildlich gesprochen zu sein, sie sind aber aus der übersinnlichen Natur [des Menschen] herausgeholt. Wenn der astralische Leib [aus dem physischen Leib] herausgenommen [betrachtet wird], dann nimmt er komplizierte Pflanzenformen an, und das Ich des Menschen ist ein rein mineralisch, kristallhaft geformtes Wesen, es ist ganz geometrisch geformt. So daß man sagen kann: Der Form nach ist der Mensch im physischen Leib Mensch, im Ätherleib ist er eigentlich tierisch, im Astralischen pflanzenhaft und im Ich mineralhaft geformt. Wenn man all diese Dinge kennt, dann kommt man darauf, wie in einem früheren hellsichtigen Zustande die Leute wirklich gewußt haben von höheren Welten und aus diesen höheren Welten heraus sich diese Bilder geformt haben." (Lit.: GA 342, S. 122f)

Der Löwenmensch und das Sternbild des Löwen

"Nun, der Löwe hat den Einfluß auf den Menschen fortwährend; nur dann nicht, wenn der Mond ihn zudeckt - da fehlt der Einfluß. Wenn aber der Mond den Einfluß vom Löwen zudeckt, dann muß der Mensch ihn aus sich selber heraus entwickeln. Also ein Mensch, der, während das Sternbild vom Mond zugedeckt ist, diesen Einfluß des Löwen aus sich selber heraus stark entwickeln kann, der ist sozusagen ein Löwenmensch." (Lit.: GA 353, S. 256)

Der Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel

Im Hohlenstein-Stadel bei Asselfingen im Lonetal wurde eine etwa 30cm hohe altsteinzeitliche Skulptur aus Mammut-Elfenbein mit einem menschlichem Körper unbestimmten Geschlechts und dem Kopf und den Gliedmaßen eines Löwen gefunden, die auf etwa 35 000 v. Chr. datiert wird und damit zu den ältesten Kleinkunstwerken der Menschheit zählt.[1] Der ersten Bruchstücke wurden schon 1939 gefunden; erst 1969 erkannte man, dass es sich um ein Mischwesen aus Mensch und Löwe handelt. 1974–75 und 2010 wurden weitere Stücke gefunden und die rekonstruierte Figur 2011 erstmals öffentlich ausgestellt.

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, I, GA 342 (1993), ISBN 3-7274-3420-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Die Geschichte der Menschheit und die Weltanschauungen der Kulturvölker, GA 353 (1988), ISBN 3-7274-3532-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Anmerkungen

  1. Harald Floss: L’art mobilier aurignacien du Jura souabe et sa place dans l’art paléolithique/Die Kleinkunst des Aurignacien auf der Schwäbischen Alb und ihre Stellung in der paläolithischen Kunst. Les chemins de l’art aurignacien en Europe/Das Aurignacien und die Anfänge der Kunst in Europa. Colloque international/Internationale Fachtagung Aurignac, 16.-18.9.2005, Éditions Musée-forum Aurignac, cahier 4, 2007, S. 295-316