Izards

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Die Izards, Izads, Izeds, Izarats oder Yzatas (awest. „Verehrungswürdige”) sind nach der persischen Mythologie Diener der Amshaspands. Darstellen lassen sie sich am besten in Menschengestalt mit verschiedensten Tierköpfen, wie es besonders die Ägypter getan haben. Man kann 28 bis 31 Gruppen von Izards unterscheiden, die sich täglich in ihrem Wirken abwechseln. Ihre Zahl und Wirkung hängt ganz offensichtlich mit dem Mondrhythmus bzw. mit Zahl der Monatstage zusammen. Tatsächlich waren die Izards schon auf dem alten Mond tätig und haben u.a. die vom Rückenmark ausgehenden 28 bis 31 paarigen Nervenstränge veranlagt. Die Zahl der Monatstage variiert heute, weil mit der Erdentwicklung drei Izards dazukamen, die ausschließlich am Menschen arbeiten.

Zusammenhang der Amshaspands und Izards mit dem Nervensytem

„Die heutige Physiologie könnte wissen, wo die zwölf mikrokosmischen Gegenbilder der zwölf Amshaspands sind. Das sind die zwölf Hauptnerven, die aus dem Haupte entspringen; die sind nichts anderes als etwas, was durch das Hereinstrahlen der zwölf makrokosmischen Mächte in den Menschen entstanden ist und im Menschen sich materiell verdichtet hat. Von den zwölf Seiten des Tierkreises aus wirkten die zwölf Erzengelwesen, so haben die alten Perser es sich vorgestellt, und um allmählich das hervorzubringen, was heute unsere Intelligenz ist, wirkten sie in zwölf Strahlen herein in das menschliche Haupt [...]

Die nächste Stufe unter den Amshaspands, unter den Erzengeln, nannten die Perser Izads, und von denen unterschieden sie achtundzwanzig bis einunddreißig. Die sind also das, was weniger hohe Tätigkeit, was seelische Tätigkeit im Menschen bewirkt. Das sind diejenigen, die ihre Strahlen hereinsenden und die den achtundzwanzig beziehungsweise dreißig bis einunddreißig Rückenmarksnerven des Menschen entsprechen. So daß Sie unsere moderne Physiologie ins Geistige, in Spirituelles makrokosmisch umgesetzt haben in den zwölf Amshaspands des Zarathustris- mus und in den achtundzwanzig bis einunddreißig Izads der nächst niedrigeren Hierarchie.“ (Lit.:GA 126, S. 87f)

Thor bzw. Jupiter als Anführer der Izards

Der Anführer der Izards, der seinem Rang nach zwischen den Amshaspands und den Izards steht, wurde in der germanischen Mythologie als Thor oder Donar verehrt, dem in der römischen Mythologie Jupiter entspricht und der einer der höchsten Engel [1] ist und auf einen weiteren Aufstieg verzichtet hat:

„Der Anführer der achtundzwanzig Izards kommandierte zunächst die Naturkräfte, wie sie Tag für Tag wirkten. Im großen Laufe des Jahres wirkte das alles rhythmisch und harmonisch. Im Tageslaufe wirkte es etwas unregelmäßig. Furchtbare Blitze, Donner, Gewitter durchzuckten jene Luft im Erdenumkreis, die noch ganz das Astralische in sich hatte. Dann wechselte der Gott, der Führer der Izards, der da draußen gewirkt hatte, seinen Schauplatz und wirkte im Innern, in den achtundzwanzig Nervenströmen des Rückenmarks. Er ging aus jenem geistigen Erdenumkreis heraus und entfaltete seine Kräfte zuletzt im Menschen. Die germanische Mythe nennt diesen Gott Thor oder Donar. Er ist derselbe nach germanischer Anschauung, der später nach römischer Anschauung Jupiter genannt wird. Er wird richtig verehrt als Gewittergott, der die Stürme verursacht hat. Er wird auch angesehen als vermählt mit Sif, der astralischen Erdenatmosphäre; diese beiden haben nun eine Tochter, die etwas ganz besonders Charakteristisches ist. Wodurch kommt diese Tochter zustande? Dadurch, daß Thor sich ins Innere des Menschen zurückgezogen hat und durch die achtundzwanzig Nervenstränge wirkt. Durch die achtundzwanzig Nervenstränge nehmen die Menschen das Astrale äußerlich nicht wahr, aber in gewissen Ausnahmezuständen nehmen sie das wahr, zum Beispiel im traumhaften Schlafzustand. Solche, die besonders veranlagt waren, das wahrzunehmen, die sagten dann nach dem Volksglauben: «Mich drückt die Thrud», - und das ist keine andere Gestalt als die Tochter des Thor. Da haben die Leute noch gewußt, daß die Thrud dort geboren ist, wo Thor mit seiner Gattin wohnt. Daher nannten sie es «Thrudheim».“ (Lit.:GA 101, S. 42f)

Die Amshaspands und Izards im Gegensatz zu Ahriman und den Devas

„So haben wir also innerhalb der persischen Mythen und Sagen diese beiden geistigen Wesenheiten: Ormuzd und Ahriman; eine gute Gottheit und eine böse Widersacher-Gottheit. Ahriman könnte man ins Deutsche übersetzen mit dem Ausdruck «der Widerstand-Leistende» oder «der Gegnerisch-Gesinnte»; das wäre der Sinn dieses Ausdruckes.

Wenn wir nun zu diesen geistigen Wesenheiten in ein Verhältnis bringen wollen die Amshaspands und die Izards, dann müssen wir uns vorstellen, daß von dem Ormuzd ausstrahlten, ausströmten die höheren geistigen Wesenheiten, die wir als Amshaspands und Izards kennengelernt haben. Sie sind die Scharen, durch die Ormuzd wirkt, so daß er der höchste Regent ist, der ihnen die Plätze anweist, sie einteilt nach den zwölf Monaten des Jahres und den achtundzwanzig oder einunddreißig Tagen des Monats, nach denen sie ihre Herrschaft wechseln. Nun erzählt aber die persische Mythe von Ahriman: Er stammt auch von dem allgemeinen «leuchtenden Urgrund» ab, aber er hat sich von Anfang an widerspenstig gezeigt und sich aufgelehnt, er hat entgegengestellt den sechs Amshaspands seine sechs bösen Geister, die Devas oder Devs, niedere und höhere. Sie müssen sich also vorstellen, daß gleichsam jeder der Amshaspands einen Widersacher hat, und so, wie die Amshaspands zu dem Regenten Ormuzd gehören, so gehören diese Devas, im Sinne der persischen Mythe, zu der Gefolgschaft des Ahriman. Er hat seine Scharen aufgestellt, damit sie in einem lange währenden Kampf immerfort entgegentreten den guten Scharen der Amshaspands. Und ebenso hat er seine zahllosen Scharen der niederen Devas gegen die Scharen der Izards aufgestellt.

Es zeigt uns also diese persische Mythe alle Ereignisse der Welt in gewisser Weise verstrickt in einen lange währenden Kampf. Alles, was sich heute ereignet, ist im Sinne dieser persischen Mythe so anzusehen, daß es der Ausfluß ist dieses Kampfes. Was geschieht, müßte man eigentlich so darstellen, daß bei einem solchen Geschehen in der Welt auf der einen Seite die Kräfte des Guten stehen, die von den Amshaspands und den Izards ausgehen, und auf der anderen Seite die Kräfte des Bösen, die von den Devas ausgehen. Erst wenn wir das Aufeinanderwirken der guten und bösen Kräfte verstehen, werden wir nach der persischen Mythe die Geschehnisse und Tatsachen der gegenwärtigen Welt verstehen.“ (Lit.:GA 101, S. 85f)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise