Haushuhn

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Haushuhn

Haushühner (Gallus gallus domesticus)

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
Gattung: Kammhühner (Gallus)
Art: Bankivahuhn (Gallus gallus)
Unterart: Haushuhn
Gallus gallus domesticus
(Gmelin, 1789)

Das Haushuhn (lat. Gallus gallus domesticus), kurz auch Huhn (von mittelhochdeutsch huon) genannt, ist eine Zuchtform des Bankivahuhns, eines Wildhuhns aus Südostasien, und gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae). Landwirtschaftlich zählen sie zum Geflügel.

Das männliche Haushuhn nennt man Hahn oder Gockel, etwas älter auch Poularde und den kastrierten Hahn Kapaun. Laut Rudolf Steiner entstand der Hahn bzw. das Haushuhn (durch Domestizierung vermutlich in der frühen urpersischen Zeit), als beim Menschen das alte Traumbewusstsein allmählich in das Wachbewusstsein überging:

„Als das Traumbewusstsein zum Tagesbewusstsein wurde, entstand der Hahn. Erinnern Sie sich, dass Petrus schläfrig am Feuer sitzt. Wo er bei sich war, hält er zu Christus. Als er herabgestimmt ist, verleugnet er ihn.“ (Lit.:GA 244, S. 154)

Das Weibchen heißt Henne, vom 2. Lebensmonat bis zum Erreichen der vollen Legereife Junghenne, Jungtiere führende Hennen Glucke. Die Jungtiere heißen allgemein Küken.

Das Haushuhn gilt als das häufigste Haustier des Menschen – der durchschnittliche tägliche Weltbestand wird auf mehr als 20 Milliarden Tiere geschätzt, damit kommen auf jeden Menschen drei Hühner.[1] Die Zahl der jährlich geschlachteten Haushühner liegt deutlich über dem durchschnittlichen Bestand und wird auf 45 Milliarden geschätzt. Das ist darauf zurückzuführen, dass Hühner heute in nur wenigen Wochen ihr Schlachtgewicht erreichen.[2] Auf Grund der langen Domestikationsgeschichte sind eine große Vielzahl unterschiedlicher Hühnerrassen entstanden. Allein im europäischen Rassegeflügelstandard werden über 180 Rassen und Farbenschläge unterschieden. In der industriellen Landwirtschaft kommen Hybridhühner (Hybridzucht verschiedener reinerbiger Inzuchtlinien) zum Einsatz, welche sich nicht zur Weiterzucht eignen. Mast- und Legehybride werden von weltweit nur vier Konzernen gezüchtet und vermarktet (Stand November 2013).

Etymologie

Das meist als Tiername verwendete Wort „Huhn“ entstammt dem indoeuropäischen *kan (lateinisch canto). Im Urgermanischen entwickelte diese Wurzel sich auf Grund der germanischen Lautverschiebung (*k→χ→h) zu *hanô („Hahn“) und *hanjō („Henne“) und, durch den Ablaut, auch zu *hōną („Huhn“).[3]

Siehe auch

Literatur

  • F. Akishinonomiya u. a.: Monophyletic origin and unique dispersal patterns of domestic fowl. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States (Proc. Natl. Acad. Sci. USA – PNAS) 93, 1996, ISSN 0027-8424, S. 6792–6795, online (PDF; 1,1 MB).
  • Erich Baeumer: Das „dumme Huhn“ – Verhalten des Haushuhns. Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1964.
  • Norbert Benecke: Der Mensch und seine Haustiere. Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung. Lizenzausgabe. Parkland-Verlag, Köln 2001, ISBN 3-88059-995-5.
  • Wolf Herre, Manfred Röhrs: Haustiere – zoologisch gesehen. Fischer, Stuttgart u. a. 1990, ISBN 3-437-20446-7.
  • Andrew Lawler: Why did the Chicken cross the World – the epic saga of the bird that powers civilization. Duckworth Overlook, London 2015, ISBN 978-0-7156-5026-4. (e-book)
  • Ekaterina A. Pechenkina, Stanley H. Ambrose, Ma Xiaolin, Robert A. Benfer Jr.: Reconstructing northern Chinese Neolithic subsistence practices by isotopic analysis. In: Journal of Archaeological Science. 32, 2005, ISSN 0305-4403, S. 1176–1189, online (PDF; 380 kB) (Memento vom 19. November 2012 im Internet Archive)
  • Beate Peitz, Leopold Peitz: Hühner halten. 6. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2005, ISBN 3-8001-5086-7.
  • Hans Reichstein: Osteologische Belege zum Vorkommen von Haubenhühnern in der frühen Neuzeit in Göttingen und Höxter. In: Mostefa Kokabi, Joachim Wahl (Hrsg.): Beiträge zur Archäozoologie und prähistorischen Anthropologie. 8. Arbeitstreffen der Osteologen, Konstanz 1993 im Andenken an Joachim Boessneck. (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. 53). K. Theiss Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-8062-1155-8, S. 449–450.
  • Katrin Juliane Schiffer, Carola Hotze: Hühner halten – artgerecht und natürlich. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-440-10835-2.
  • Esther Verhoef, Aad Rijs: The Complete Encyclopedia of Chickens. REBO Publishers, Lisse 2006, ISBN 90-366-1592-5.
  • Frederick E. Zeuner: Geschichte der Haustiere. Bayerischer Landwirtschaftsverlag, München u. a. 1967. (Originalausgabe: A history of domesticated animals. Hutchinson & Co., London 1963)
  • Rudolf Steiner: Fragenbeantwortungen und Interviews, GA 244 (2022), ISBN 978-3-7274-2440-3
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Weblinks

Commons: Haushühner - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Haushuhn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Andrew Lawler: Why did the Chicken cross the World. Einleitung, ebook-Position 72.
  2. Reiner Stadler: Die Überflieger. In: Süddeutsche Zeitung Magazin. Nr. 47, 26. November 2010, S. 14 ff.
  3. Julius Pokorny: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch, Francke Verlag, Bern/München 1959, S. 525.
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