Drosophila melanogaster

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Drosophila melanogaster

Drosophila melanogaster (Männchen)

Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung: Fliegen (Brachycera)
Familie: Taufliegen (Drosophilidae)
Gattung: Drosophila
Art: Drosophila melanogaster
Drosophila melanogaster
Meigen, 1830

Drosophila melanogaster (von griech. δρόσος drosos ‚Tau‘, φίλος philos ‚liebend‘, μέλας melas ‚schwarz‘ und γαστήρ gaster ‚Bauch‘) ist einer der am besten untersuchten Organismen der Welt. Zusammen mit über 3000 weiteren Arten gehört sie zur Familie der Taufliegen (Drosophilidae). Die recht ungebräuchlichen deutschen Bezeichnungen Schwarzbäuchige Fruchtfliege oder Schwarzbäuchige Taufliege für dieses Tier sind relativ neu und tauchen in der deutschsprachigen Literatur erst nach 1960 auf. Als „Fruchtfliegen“ wurden im fachlichen deutschen Sprachgebrauch ursprünglich nicht die Vertreter der Familie der Drosophilidae, sondern nur der Tephritidae bezeichnet.[1] „Schwarzbäuchig“ ist die Rückübersetzung des wissenschaftlichen Artnamens ins Deutsche.

Drosophila melanogaster wurde erstmals 1830 von Johann Wilhelm Meigen beschrieben. Als geeigneten Versuchsorganismus nutzte sie 1901 zuerst der Zoologe und Vererbungsforscher William Ernest Castle. Er untersuchte an D. melanogaster-Stämmen die Wirkung von Inzucht über zahlreiche Generationen und die nach Kreuzung von Inzuchtlinien auftretenden Effekte. 1910 begann Thomas Hunt Morgan ebenfalls, die Fliegen im Labor zu züchten und systematisch zu untersuchen. Die Züchtungen in den wissenschaftlichen Laboratorien haben eine Unzahl von Mutationen hervorgebracht. In systematischen Screenings wurde inzwischen ein Großteil der etwa 13400 Gene mutiert. Seitdem haben viele andere Genetiker an diesem Modellorganismus wesentliche Erkenntnisse zur Anordnung der Gene in den Chromosomen des Genoms dieser Fliege gewonnen. In der Genforschung wird D. melanogaster bevorzugt als Forschungsobjekt verwendet, weil sie eine kurze Generationsfolge (etwa 9–14 Tage) aufweist, aus einer Generation bis zu 400 Nachkommen entspringen, jedes Individuum nur vier Chromosomenpaare besitzt und weil die Art viele leicht erkennbare Genmutationen zeigt. Mit dem Gal4/UAS-System steht ein genetisches Werkzeug zur Verfügung, welches die Expression beliebiger Gene in spezifisch ausgewählten Zellen erlaubt.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stefan von Kéler: Entomologisches Wörterbuch. Akademie-Verlag, Berlin 1963.


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