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Daniell Porsche

Aus AnthroWiki

Peter Daniell Porsche (* 17. September 1973 in Stuttgart) gehört zur Porsche-Dynastie und macht in Salzburg mit außergewöhnlichen Projekten Schlagzeilen.

Leben

Er ist ein Urenkel des Prof. Ferdinand Porsche. Seine Verwandten sind Manager, Techniker, Vorstände. Er ist Musiktherapeut und Waldorfpädagoge, dazu noch Anthroposoph, spielt Querflöte, schreibt Bücher und Gedichte und gab seiner Tochter den Namen der Schwester Antigones, Ismene, „weil Ismene im Stillen Gutes tut“.

Daniell Porsche fährt zwar einen Porsche Cayenne. Ansonsten fällt er in der Autobauer-Dynastie aus der Reihe – vor allem deshalb, weil er den Großteil seines Anteils an den Unternehmensgewinnen in die Paracelsus-Schule in St. Jakob am Thurn steckt. 6,5 Mill. Euro investierte er 2004/2005 in den Bau der Schule für „seelenpflegebedürftige“ Kinder, wie er sagt. Er erwarb auch das alte „Gasthaus Schützenwirt“ und den „Trapp-Hof“, einen alten Bauernhof, an dem die Kinder seiner Schule mit der Landwirtschaft vertraut gemacht werden. Jüngst kaufte er noch ein Waldstück beim Thurnberg, wo er einen „Wandergarten“ anlegen will. Mittlerweile wurde die finanzielle Unterstützung eingestellt.

Mit Waldorfeinrichtungen machte Daniell schon als Kind Bekanntschaft. Er besuchte in Salzburg den Waldorfkindergarten und anschließend die neu gegründete Rudolf-Steiner-Schule. Nach dem Abitur in Stuttgart studierte er in der Schweiz Waldorfpädagogik und in Berlin Musiktherapie. Später übernahm er eine Klasse an der Paracelsus-Schule in Salzburg, wurde dort bald zum Vereinsobmann gewählt und steckte sein Vermögen in den Bau des neuen Schulgebäudes in St. Jakob am Thurn.

Allerdings stößt der leidenschaftliche Ballonfahrer mit seinen Projekten nicht überall auf Zustimmung – so auch bei seinem jüngsten Vorhaben. Porsche kaufte die alte, verfallene Mühle beim Dorfturm in St. Jakob. Die will er sanieren lassen, damit die Schulkinder eine Rückzugsmöglichkeit bekommen. Doch ein Nachbar, der ehemalige grüne Gemeindevertreter und Turmbesitzer Martin Flatz, legte sich in der Frage das Wegerechts quer. Porsche kam trotzdem zum Ziel. Allerdings war dafür ein Gerichtsbeschluss nötig.

Auch die Architektur seines Kulturzentrums (Schule, Schützenwirt, Jakobisaal) sorgte für Diskussionen. Dazu kommen jene, die kritisieren, dass der Urenkel Ferdinand Porsches in St. Jakob alles aufkaufe. Doch Letztere können aufatmen. Weitere Großprojekte sind derzeit nicht in Sicht. Er wolle bei den Investitionen leiser treten, sagt Porsche.

Der Grund ist finanzieller Natur: „Es ist nicht so, dass ich das Geld aus der Tasche ziehe“, sagt Porsche. „So viel schüttet die Firma dann auch wieder nicht aus.“ So kostet der Schulbetrieb pro Jahr 700.000 Euro. Nur rund die Hälfte kommt von Land und Stadt. Für den Rest müssen überwiegend Porsche und seine Familie aufkommen. „Ich habe Kredite von ein paar Millionen Euro laufen. Das muss abgearbeitet werden. Meine Frau sagt immer: ,Ich könnte an deiner Stelle nicht mehr schlafen.'

Im Jahr 2014 wurde von Peter Daniell Porsche die PDP Holding GmbH mit Sitz in Salzburg gegründet. Die Holding ist an Unternehmen aus den Wirtschaftsbereichen Innovative Technologien, Ressourcenmanagement, Verlagswesen sowie Gastronomie & Kultur mehrheitlich beteiligt und agiert im nachhaltigen wirtschaftlichen Sinn erfolgsorientiert. Die PDP Holding GmbH wird von Geschäftsführer Rafael Walter geleitet und steht im 100 % Besitz von Daniell Porsche.

Daniell Porsche ist seit 2015 im Aufsichtsrat von Škoda tätig sowie stellvertretender Vorsitzender der VW-Belegschaftsstiftung und Beirat von Porsche Design. Seit 2018 ist er im Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE tätig.[1][2] Darüber hinaus ist er Mitglied des Aufsichtsrats der Porsche Holding GmbH in Salzburg.[3]

In den letzten Jahren zog sich Daniell Porsche aus einem Teil seiner von ihm unterstützten Projekte wieder zurück. Er lebt mit seiner Familie am Gaisberg in Salzburg.

Leistungen

Porsches größtes Projekt ist der Bau der neuen Paracelsus-Schule in St. Jakob, für die er 6,5 Mill. Euro investierte. In dieser Waldorfschule werden Schüler unterrichtet, die in großen Klassen nicht zurechtkommen. In jeder Klasse sitzen nur zwei bis vier Schüler. Ziel der Waldorfpädagogik ist es, den Menschen mit all seinen Fähigkeiten zu betrachten.

In der Rudolf-Steiner-Schule in Salzburg-Langwied unterstützte er bis Ende 2017 als Förderer und Gönner das Odeion, einen modernen Veranstaltungsort. Die ersten Jahre war er auch Geschäftsführer des Odeions, gab diese Funktion im Dezember 2010 an Manfred Bauer ab. Die Betriebskosten von rund 250.000 Euro jährlich wollte D. Porsche nicht länger im Alleingang übernehmen.

Werke

  • Die Kunst zu leben, 2010
  • Ein Porsche geht auf Reisen, 2009
  • Sankt Nikolaus und Knecht Ruprecht, 2010
  • Im Reich der Zwerge, 2008
  • Es gibt noch mehr im Leben als Autos bauen, 2012

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Porsche Automobil Holding SE: Aktionäre beschließen Erweiterung des Aufsichtsrats. Porsche Automobil Holding SE, 18. Mai 2018, abgerufen am 30. Oktober 2018.
  2. Handelsblatt.com: Bei Porsche und Piëch greift die vierte Generation nach der Macht. Handelsblatt, 9. März 2018, abgerufen am 30. Oktober 2018.
  3. Porsche Automobil Holding SE: Aufsichtsrat. Porsche Automobil Holding SE, 4. Juli 2018, abgerufen am 30. Oktober 2018.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Daniell Porsche aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.