Brot

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Brot

Brot (ahd. prôt) ist ein Nahrungsmittel, das aus einem Teig aus Mehl, d.h. gemahlenem Getreide (z.B. Weizen, Roggen, Dinkel) und Wasser, eventuell einem Triebmittel (Sauerteig oder Hefe) und meist noch weiteren Zutaten wie Salz, Kartoffeln, Nüssen, Kürbis- oder Sonnenblumenkernen, gerösteten Zwiebeln, Gewürzen und anderem mehr geknetet, geformt und dann gebacken wird.

Ungesäuertes Brot wird gebacken, bevor die Sauerteiggärung beginnt. Gesäuertes Brot wird mit Hilfe von Triebmitteln hergestellt, die den Teig vor dem Backen durch die einsetzende Gärung lockern.

Brot ist zugleich ein Realsymbol für die auf die Erde herabgestiegene und durch die menschliche Arbeit tätig verwandelte Sonnenkraft. Zusammen mit dem Salz, das mit seiner mineralischen Würfelgestalt das Erdenseins schlechthin und zugleich auch die Würze des irdisch-sinnlichen Lebens repräsentiert, steht das Brot für den als Folge des Sündenfalls auf Erden inkarnierten Menschen, der tätig die Erde verwandelt und sich dadurch sein Karma schafft, damit aber zugleich die Chance bekommt, sein individuelles Ich zu entwickeln.

Die Einwohnung auf Erden wird noch verstärkt durch den Wein, der das Bewusstsein für die wiederholten Erdenleben dämpft und damit das gegenwärtige Erdenleben, das nun als das einzige überhaupt erscheint, noch bedeutsamer macht. Dass die Zeit dazu herangebrochen ist, wird im Alten Testament dadurch ausgedückt, dass der große Sonnen-Eingeweihte Melchisedek dem Abraham vor den Toren Salems Brot und Wein als Opfergabe entgegenträgt (1 Mos 14,17-19 LUT).

Leonardo da Vinci: Das letzte Abendmahl, 1495-1498, Santa Maria delle Grazie (Mailand)

Damit der Mensch die Früchte seiner irdischen Arbeit in die geistige Welt hinauftragen kann, was Kain noch verweigert wurde (1 Mos 4,3-5 LUT), bedarf er der Erlösung durch den Christus. Dafür steht als Realsymbol die Wandlung von Brot und Wein zum Leib und Blut Christi im Altarsakrament.

"Paulus, ein Eingeweihter, nennt Christus den umgekehrten Adam. In Adam haben wir den ersten Menschen, der zuerst in dieser Form erscheint. Damit ist der geistige Mensch in die Inkarnation auf der Erde versetzt. Nun kann er einen zweifachen Weg nehmen. Er kann das nehmen, was die Götter ihm geben, oder sich selbst etwas Neues erwerben. Das ist die Geschichte von Kain und Abel. Abel nimmt die Tiere, die da sind. Kain erarbeitet, was er opfert. Durch das, was Kain erarbeitet, entsteht das Brot. Brot war immer der Repräsentant für das, was der Mensch selbst erarbeitet. Der Mensch ist dadurch, daß er das Brot erarbeitet, sündig geworden. Kain hat den Bruder erschlagen. Zugleich mit der eigenen Arbeit ist der Mensch sündig geworden, er ist in die Materie herabgefallen.

Der umgekehrte Adam ist Christus Jesus, der wieder hinaufsteigt. Er muß das mit seinem Blut erkaufen. Das mußte einmal durch eine Persönlichkeit geschehen. Das Brot und der Wein finden ihren Repräsentanten in der Person Christi, in seinem Leib und Blut. Die Kainstat muß der Herr selbst auf sich nehmen: Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut. - Die Erlösung muß dadurch geschehen, daß das, was auf der Erde ist, geheiligt wird. Der Wein repräsentiert das beim Abendmahl, das Blut kommt dadurch in Beziehung zum Wein." (Lit.: GA 097, S. 22f)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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